Ld. Friedhof Grunewald-Forst
Der Friedhof Grunewald-Forst (auch „Friedhof der Namenslosen“ oder „Selbstmörderfriedhof“ genannt) wurde 1879 gegründet und zählt als einer der idyllischsten Friedhöfe Berlins.
Seine Namen bekam er im 19. Jahrhundert, da viele Wasserleichen aus der nahe gelegenen Havel ans Ufer trieben. Diese konnten meist nicht Identifiziert werden, oder waren Selbstmörder.
Aus kirchlicher Sicht waren zweitere Todsünder und durften nicht auf christlichen Friedhöfen begraben werden. So blieb das Problem an der Forstverwaltung haften, welche am 22. Januar 1900 den ersten Selbstmörder hier Beisetzten. Im Laufe der Jahre summierten sich solche Vorfälle und auch Leute die Schande über die Familie brachte und sie nicht mit den Begräbniskosten belasten wollten, suchten in Friedhofsnähe einen Ort für den Abschied.
Erst 1929 bekam der Friedhof eine Mauer, um sich vor solch „unerwünschten“ Beisetzungen zu schützen.
Auf dem 4980 m²großen Friedhof liegen auch viele Soldaten, Zivilisten und russische Kriegsgefangene die im zweiten Weltkrieg ihr Leben gelassen haben. Sie liegen in 60 Einzel- und einem Sammelgrab.
Neben dem Berliner Gräberforscher Willi Wohlberedt, der seine Grabstätte auf dem Friedhof lange Zeit vor seinem Tod reserviert hatte, gibt es zwei weitere Ehrengräber (Clemens Laar, Selbstmord und „Nico“, Sängerin der Rockband „The Velvet Underground“
Das Land Berlin plant die Beerdigungen für die nächsten 50 Jahre zu sperren, den Friedhof danach zu schließen und an die Natur zurück zugeben.