Friedhof in Alt-Stralau

Einer der wohl friedlichsten und ruhig gelegensten Friedhöfe in Berlin ist der Friedhof in Alt-Stralau. Ganz unscheinbar liegt er auf einer kleinen Halbinsel in Friedrichshain-Kreuzberg. Um nach Stralau zu gelangen bleiben dem Besucher nur die Möglichkeiten zu Fuß zu gehen, per Auto oder mit dem Bus (104 und 347) bis Stralau Kirche zu fahren.

In der Tunnelstraße 5 -11 in 10245 Berlin liegt der kleine aber gut gepflegte Friedhof mit einer Fläche von rund 200 x 80 m, der durch seine grün bepflanzte Fläche zu einem Besuch einlädt.

Der Friedhof hat offiziell Montag, Dienstag und Donnerstag von 9-12Uhr und von 13-15Uhr und Freitags von 9-12Uhr offen und Mittwochs ist der Friedhof geschlossen.

Diese Öffnungszeiten sind nur die Sprechzeiten der Verwaltung, denn ansonsten wird der Friedhof nicht zugeschlossen und kann rund um die Uhr besucht werden. Geschichtliche Aspekte rund um den Friedhof sind bei dem in Alt-Stralau äußerst erwähnenswert.

Der Friedhof wurde erstmals im 15.Jahrhundert für die Bewohner des Fischerdorfes Stralau eröffnet. Im Jahre 1459 war Baubeginn für die evangelische Dorfkirche.

Am Anfang wurde der Dorffriedhof ausschließlich von den Fischern die an der Spree wohnten genutzt. Offiziell wurde die Kirche dann 1464 von den Dorfbewohnern eingeweiht. Die Dorfkirche wurde nicht wie auf den anderen Friedhöfen nur für Trauerfeiern genutzt, sondern auch für Taufen und Gottesdienste.

In der Chronik der Kirche ist vermerkt, dass der Glockenturm durch einen Orkan erstmals 1616 zerstört wurde, der erst 1744 neu wieder aufgebaut wurde. Im zweiten Weltkrieg wurde der Turm dann durch einen Bombentreffer komplett zerstört und wieder 1949 wieder neu errichtet.

Komplett neu saniert und überarbeitet wurde die Kirche im Jahre 1965 und dann nochmal 1992. Von da an war die Dorfkirche wieder für regelmäßige Gottesdienste, Taufen und Feiern für Kirchgänger geöffnet.

In den Sommermonaten Steht die Kirche Besuchern Sonntags in der Zeit von 11 – 15 Uhr offen. In Winter besteht dazu nur an jedem zweiten Sonntag die Möglichkeit. Es Finden in regelmäßigen Abständen Orgelkonzerte statt.

Die dazugehörige Kapelle des Friedhofs wurde erst im 19 Jahrhundert erbaut, in dem dann die Trauerfeiern ausgeführt wurden, denn die Kirche wird nur für Feiern die mit dem Leben zu tun haben genutzt.

Der Friedhof in Alt-Stralau ist ein evangelischer Friedhof, der damals für die Fischer vorgesehen war. Heutzutage kann sich auf diesem Friedhof jeder beerdigen lassen wenn es sein Wunsch ist, da es nicht mehr abhängig von dem Wohnort ist. In Alt-Stralau werden pro Jahr circa noch 100 Bestattungen durchgeführt.

Der älteste Grabstein der sich auf diesem Friedhof befindet stammt noch aus dem 18. Jahrhundert. Auf diesem Friedhof werden zwei Bestattungsarten angeboten, zum einen die Erdbestattung und zum anderen die Feuerbestattung. Für die Erdbestattung können Wahlgrabstätten in verschiedenen Lagen als Einzel,- Doppel oder Familiengrabstätte gewählt werden.

Dann Reihengrabstätten und Reihengrabstätten im Rasen mit einer Grabplatte auf dem der Name und das Geburts- und Sterbejahr eingefasst werden.

Bei der Feuerbestattung können Wahlgrabstätten in verschiedenen Lagen für 2 oder 4 Urnen gewählt werden oder ein Rasengrabfeld mit einer Grabplatte mit dem Namen und dem Geburts-und Sterbejahr eingefasst.

Alle Gräber werden für 20 Jahre bezahlt, da diese Zeit die offizielle Totenruhe in Berlin ist und damit eingehalten werden muss. Wenn sich Angehörige für eine Verlängerung entscheiden, können sie sich einen Zeitraum von 5-20 Jahren auswählen.

Die Grabsteine die von den Angehörigen auf die Gräber gebracht werden möchten, müssen vorher durch die Friedhofsverwaltung abgesegnet werden, damit keine missverständlichen Grabsteine auf den Gräbern liegen. Erst durch die Genehmigung wird ein Grabstein auf das Grab aufgestellt.

Bei der Grabpflege haben die Angehörigen zwei Möglichkeiten, zum einen können sie sich um das Grab selber kümmern, was die Bepflanzung, das Gießen und das Pflegen beinhaltet oder sie schließen einen Vertrag mit der Friedhofsgärtnerei ab und das Friedhofspersonal kümmert sich dann je nach Absprache und Preis um das Grab.

Die Friedhofgärtnerei bietet eine pflegeleichte Bepflanzung, saisonal wechselnde oder die aufwändige und intensive Bepflanzung an und Schnittarbeiten, Wintereindeckung, Blumenschmuck für besondere Anlässe, wie den Totensonntag und Erstausstattungen der Grabstelle nach einer Beisetzung.

Je nach dem was die Angehörigen sich aussuchen und bereit sind zu zahlen, wird sich dementsprechend um das Grab gekümmert. Es werden jedoch keine Fremdfirmen, die sich mit der Gärtnerei oder ähnlichen Bepflanzungen beschäftigen zu gelassen, sich um die Gräber zu kümmern.

Der Friedhof bietet als Leistung auch eine Grabeinfassung mit Naturschiefer an, eine durchgehende Friedhofsverwaltung, die sich um Probleme und Anfragen kümmert, Vergabe von Nutzungsrechten, Reservierung von Grabstellen, Beratung bei Grabstättenwahl, Verlängerung von Nutzungsrechten und Auskünfte aus Friedhofsregister an.

Auf dem Friedhof ist ein Kriegsdenkmal aufgestellt zu Ehren der Kriegsgefallenen von 1914 bis 1918 und auch das Ehrenmal von Herr Kracht ( bekannt von der Kracht- Straße) Herr Bofinger ( Karrikaturist und Cartoonist) und der Herr Tiebicke ( Taucher) befinden sich auf diesem Friedhof in Alt-Stralau.

Bei Fragen und weiteren Anregungen wenden Sie sich an die unten genannten Adressen.

Die Verwaltung von Alt-Stralau erreichen Sie unter:

Telefon von Alt-Stralau:
Tel. : (030) 291 91 01 oder
Tel. : (030) 971 13 26
Fax : (030) 97 10 50 82

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