Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden
Der Dorotheenstädtische Friedhof wird auch als „Prominentenfriedhof“ bezeichnet, da auf ihm viele bedeutende Personen begraben sind. Er wurde 1762 angelegt, allerdings erst ab 1770 genutzt und 1826 das letzte Mal vergrößert und umfasst heute circa 17.000 m².
Den Namen verdankt der Friedhof der zweiten Frau des Großen Kurfürsten, Dorothea. Anfangs wurden hier nur einfache, ärmere Bürger begraben, da sich um das Gelände herum jedoch viele Hochschulen ansiedelten, fanden auch Angehörige des Bildungsbürgertums hier ihre letzte Ruhe.
Die Grabstätten wurden bei diesen Personen zumeist prunkvoll gestaltet und vermitteln uns bis heute ein Bild der damaligen Baukunst. Viele Gräber wurden durch den Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfen, der hier auch selber seine letzte Ruhestätte gefunden hat.
Ende der 1860er Jahre war der Friedhof schon überfüllt und es wurden nur in Ausnahmefällen noch Bestattungen durchgeführt. 1921 wurde er jedoch wieder eröffnet, da nun die Feuerbestattung eingeführt worden war und diese weniger Platz verbrauchte.
In Zeiten des Krieges oder anderen Aufständen wurden Teile des Friedhofs zerstört oder nicht angemessen gepflegt. Dadurch gingen viele wertvolle Grabmale verloren. Heute steht der gesamte Dorotheenstädtische Friedhof unter Denkmalschutz, in den letzten Jahren wurden dort zahlreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt um die historischen Grabstätten zu erhalten.
Eine weitere Besonderheit stellt die Lutherstatue auf dem Hauptweg des Friedhofs dar, 1909 entstanden und ein Nachbild des auf dem Wittenberger Marktplatzes befindlichen Standbildes. Sie stand zuerst in der Dorotheenstädtischen Kirche, konnte aber vorher gerettet werden, als die Kirche im Zweiten Weltkrieg durch einen Bombenangriff zerstört wurde.
Eine Gedenkstätte aus einem Kreuz und einem Steinquader erinnert an die Widerstandskämpfer gegen Hitler und den Nationalsozialismus, wie z. B. Klaus Bonhoeffer, Rüdiger Schleicher und Carl Adolf Marks.
Andere Persönlichkeiten, die hier begraben wurden, sind die Schriftsteller Bertolt Brecht, Heinrich Mann und Anna Seghers, die Schauspielerin und Lebensgefährtin Brechts Helene Weigel, der Komponist Hanns Eisler, die Philosophen Johann Gottlieb Fichte und Georg Friedrich Wilhelm Hegel, der ehemailge Bundespräsident Johannes Rau und viele mehr.
Heute können hier nur noch Mitglieder der Dorotheenstädtischen Gemeinde beerdigt werden.
Adresse:
Chauseestraße 126
10115 Berlin
Verwaltung:
Liesenstraße 9
13355 Berlin
Öffnungszeiten:
Januar/Dezember: täglich 8.00-16.00 Uhr
Februar/November: täglich 8.00-17.00 Uhr
März/Oktober: täglich 8.00-18.00 Uhr
April/September: täglich 8.00-19.00 Uhr
Mai/August: täglich 8.00-20.00 Uhr