Invalidenfriedhof

Der Invalidenfriedhof in Berlin-Mitte ist einer der ältesten historischen Friedhöfe der Stadt und soll an die preußische bzw. deutsche Militärgeschichte erinnern, insbesondere an die Befreiungskriege 1813-1815.

Heute ist er über 250 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz.
Der Friedhof wurde 1748 durch König Friedrich II. errichtet, in Verbindung mit dem Bau eines Invalidenhauses, in dem Kriegsopfer versorgt und gepflegt wurden.

Er berichtet also über die Geschichte des heutigen Deutschlands zwischen 1748-1945. Heute sind noch circa 230 Gräber erhalten, da mit dem Bau der Berliner Mauer mitten durch den Friedhof viele Grabmale rücksichtslos zerstört wurden.

Nachdem die Befreiungskämpfe beendet waren, wurden auf dem Invalidenfriedhof ihre Opfer beigesetzt, insbesondere Offiziere des preußisch-deutschen Heeres, die sich einen Namen gemacht und Großes geleistet hatten.

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es als Ehre angesehen, auf dem Friedhof beerdigt zu werden. Ende desselben Jahrhunderts wurden auch namhafte Zivilpersonen hier beigesetzt, unter anderem auch die Schwestern des gegenüberliegendem Augusta-Hospitals.

Die Grabmale sind meist, je nach Stand und Position der Person, sehr imposant und aufwändig gestaltet. Dies ist nicht nur eine einfache Stätte der Ruhe, sondern auch ein Kulturerbgut der Kunst.

Die üppigen Statuen ziehen die Aufmerksamkeit des Besuchers auf sich und lassen ihn darüber rätseln, in welcher Verbindung dieses einmalige Grabmal und die Inschrift wohl mit dem dort Beerdigten stehen, was er für eine Person war und was er alles geleistet haben mag.

Persönlichkeiten wie Gerhard Johann David von Scharnhorst, Ernst Job Wilhelm von Witzleben, Friedrich Graf Tauentzien von Wittenberg und Hans Karl August von Winterfeldt liegen hier begraben.

Ein besonderer Schatz wurde allerdings erst 1998 entdeckt. Bei Bauarbeiten fand man sechs spätbarocke Sarkophaggräber, die noch aus der Anfangszeit des Invalidenfriedhofs stammen. Sie beherbergen einige Kommandanten, die damals im Invalidenhaus verweilten und wurden allem Anschein nach bei einer Überschwemmung ein paar Jahrzehnte später verschüttet.

Sie zählen zu den ältesten Gräbern auf Berlins Friedhöfen und geben Aufschluss über die damalige Kunst.

Heute wird die 2,54 Hektar große Fläche von einem Förderverein betreut und gepflegt. Auch ein Stück der Mauer ist noch auf dem Friedhof zu sehen und erzählt unter anderem die Geschichte eines 15jährigen Jungen, dessen Körper bei der Flucht über diesen Mauerabschnitt mehrere Schusswunden erlitt, der aber trotzdem überlebte.

Bei diesem regen Schusswechsel zwischen Ost- und Westgrenztruppen wurde der Ost-Berliner Grenzsoldat Peter Göring tödlich verletzt. Er ist jedoch nicht der einzige, der im Laufe der Jahre an diesem Abschnitt der Mauer sein Leben lassen musste. Der Invalidenfriedhof gibt also in vielfältiger Weise deutsche Geschichte wieder und stellt auf jeden Fall eine Sehenswürdigkeit mehr in Berlin dar.

Öffnungszeiten:
16. März-30. September: täglich 7.00-21.30 Uhr
01. Oktober-15. März: täglich 7.00-18.30 Uhr

Adresse:
Scharnhorststraße 33
10115 Berlin

Anschrift Förderverein:
Förderverein Invalidenfriedhof e.V.
Geschäftsführer
c/o Hans Joachim Jung
Massower Straße 13/0806
10315 Berlin

Telefon 030 36 46 1609
Telefax 030 525 1605

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