Jüdischer Friedhof Große Hamburger Straße

Der Jüdische Friedhof an der heutigen Hamburger Straße wurde ursprünglich (1971-1972) für 50 Familien Wiener Schutzjuden angelegt. Durch eine ansteigende jüdische Gemeinde stiegen die Grabplätze bis 1942 auf geschätzte 12000 Juden, zudem wurden 1844 ein jüdisches Altersheim sowie eine jüdische Knabenschule, angrenzend zum Friedhof, errichtet.

1942 wurden die Schule und das Altersheim von der Gestapo zu einem Gefängnisgleichen Judenlager umfunktioniert. Im folgenden Jahr wurde der Friedhof von der SS verwüstet, sie zerstörten Gebeine, Grabsteine und eine Statue von Moses Mendelssohn (einem jüd. Philosophen), bevor sie den Friedhof 1945 als Massengrab für Kriegsopfer nutzten. Das Altersheim war nach dem Krieg zerstört, die Knabenschule wurde renoviert und gilt heute als öffentliches Gymnasium und Realschule.

Als Denkmal an den damaligen Vandalismus wurde ein Sarg mit Grabsteinsplittern, sowie ein Relief von Moses Mendelssohn mit den Worten „Nach Wahrheit forschen, Schönheit lieben, Gutes wollen, das Beste tun.“ aufgestellt.

Anschrift:
Jüdischer Friedhof Große Hamburger Straße
Große Hamburger Straße 26
10115 Berlin

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